Kathedrale Palma Mallorca

Außenansicht Kathedrale Palma mit Fenster

Mit der majestätischen Kathedrale von Palma fängt alles an: das Staunen und das Ankommen. Das ist Mallorca. La Seu ist ohne Frage das bedeutenste und prägendste Bauwerk unter den Sehenswürdigkeiten in Palma und zugleich das imposante Eingangstor zur Altstadt. Schon der Blick auf die Eckpunkte der Kathedrale ist Respekt einflößend: das Bauwerk misst in der Länge knapp 110 Meter, in der Breite 33 Meter.

Ein Symbol der Reconquista

Gebaut auf den Ruinen einer Moschee, markiert die Kathedrale die Rückeroberung Mallorcas von den Mauren 1229. Über Jahrhunderte wuchs das Bauwerk – geprägt von wechselnden Baustilen und Handwerkstraditionen der Insel.

Die Große Orgel (18. Jh.) und sechs Glocken – vier davon von 1312 – erklingen bis heute. Die größte Glocke (‚Eloi‘) wiegt 4,5 Tonnen und ist Mallorcas größte bewegliche Glocke.

Künstlerische Zeitreise

La Seu ist ein Palimpsest der Stile – jede Epoche schrieb ihre Geschichte in Stein, Metall und Farbe:

Gotische Urgewalt (13.–16. Jh.)
  • Gewölbe wie Spinnweben – doch tragen sie 120.000 Tonnen Sandstein und ragen 44 Meter empor
  • Rosettenfenster (12 m ⌀) – das „Auge der Gotik“ bricht Licht in 1.236 farbige Glasstücke
  • Vertikale Mystik: Die Höhe sollte Gläubige dem Himmel näherbringen
Gaudís Revolution (1904–1914)
  • Bronzebaldachin (2,5 t) – scheinbar schwerelos an unsichtbaren Ketten über dem Altar
  • Neugestaltung des Chorraums – Licht, Raum, Symbolik verschmolzen zu einer mystischen Einheit
  • Skandal! Seine schiefen Kerzenleuchter nannten Kritiker „Gotteslästerung“
Barcelós Moderne (2007)
  • Keramikaltar – 300 m² mallorquinischer Ton, gebrannt zu einer monumentalen Wandinstallation
  • Biblisches Motiv: Die Brotvermehrung – interpretiert unter der Sonne Mallorcas
  • Symbolik: Die „tanzenden“ Fische verweisen auf palmesische Fischerdörfer und christliche Ikonografie

Architektur der Kathedrale

Die Kathedrale von Palma besticht nicht nur durch ihre beeindruckende Größe, sondern auch durch die Vielfalt ihrer Baustile. Sie wurde über Jahrhunderte hinweg erbaut und vereint gotische, barocke und modernistische Elemente. Besonders bemerkenswert sind die hohen gotischen Fenster und die imposante Fassade, die das Wahrzeichen von Palma darstellen.

  • Stilelemente: Gotik, Barock, Modernismus
  • Besondere Merkmale: 110 Meter lang, 33 Meter breit

Kunstwerke von Miquel Barceló

Der Altarraum der Kathedrale von Palma beherbergt ein einzigartiges Kunstwerk des mallorquinischen Künstlers Miquel Barceló. Es ist eine moderne Interpretation biblischer Themen und steht im Kontrast zur gotischen Architektur. Barcelós Werk symbolisiert den Dialog zwischen Tradition und Moderne und zieht jedes Jahr viele Kunstliebhaber an.

  • Werk von: Miquel Barceló
  • Ort: Altarraum der Kathedrale

Gotik, Gaudí & Geschichte

Kathedrale Palma im Stadtbild

Als König Jaume I. 1229 die Insel von den Mauren zurückeroberte, gelobte er der Jungfrau Maria eine Kathedrale. Noch im selben Jahr begannen die Bauarbeiten – an der Stelle der ehemaligen Hauptmoschee von Madina Mayurqa.

Über vier Jahrhunderte hinweg formte sich La Seu zur gotischen Majestät: mit himmelhohen Gewölben, riesigen Strebebögen und einem der größten Rosettenfenster der Welt (13 m Durchmesser).

Im frühen 20. Jahrhundert beauftragte Bischof Campins den jungen Antoni Gaudí mit einer Neugestaltung des Innenraums. Zwischen 1904 und 1914 ließ Gaudí den Chor verlegen, fügte einen schwebenden Baldachin ein und holte mehr Licht in den Raum. Seine Arbeit blieb jedoch unvollendet – nach einem Zerwürfnis mit der Kirchenleitung zog er sich zurück.

Praktische Infos
  • Öffnungszeiten: Mo–Fr 10:00–17:15 Uhr, Sa 10:00–14:15 Uhr, So geschlossen
  • Eintritt: Erwachsene 10 €, Ermäßigt 7 €, Kinder unter 7 Jahren frei
  • Tickets: Online-Tickets sind auf der offiziellen Hauptseite der Catedral de Mallorca erhältlich
  • Anfahrt: Stadtbus 15, 25, 35 (Haltestelle „Catedral“)

Besuchertipps

  • Kleidung: Schultern und Knie sollten aus Respekt bedeckt sein
  • Fotos: Ohne Blitz erlaubt - für die Stimmung im Gotteshaus und den Erhalt der Kunst
  • Beste Zeit: vor 10 Uhr für weniger Besucher und schönes Licht
  • Tipp: Kombi-Ticket mit Castell de Bellver

Architektonische Highlights

Innenansicht Kathedrale Palma mit Fenster
  • Fenómeno del Ocho: Magisches Lichtspektakel im Februar & November – wenn sich das Morgenlicht in der Rosette spiegelt und eine „Acht“ entsteht.
  • Altarbaldachin von Antoni Gaudí: Ein schwebendes Meisterwerk des Modernisme, inspiriert von gotischer Leichtigkeit und Naturformen.
  • Keramikaltar von Miquel Barceló: Zeitgenössische Wandgestaltung in der Kapelle des Allerheiligsten – eine expressive Darstellung der Brotvermehrung unter mallorquinischer Sonne.

Was viele nicht wissen …

  • Ein Gelübde nach einem Sturm: 1229 geriet König Jaume I. auf See in einen schweren Sturm. Aus Dank für seine Rettung versprach er den Bau einer Kirche – so begann die Geschichte von La Seu.
  • Lichtphänomen „Acht“: Am 2. Februar und 11. November projiziert die aufgehende Sonne das Muster der Rosette auf die gegenüberliegende Wand – es entsteht eine perfekte Acht aus Licht.
  • Verborgene Ruhestätten: In der Krypta ruhen zahlreiche mallorquinische Bischöfe – ein stiller Ort unterhalb des Altars, der für die Öffentlichkeit meist verschlossen bleibt.
  • Moderne Provokation: Die monumentale Ton-Skulptur von Miquel Barceló in der Seitenkapelle löste einst Kontroversen aus – heute gilt sie als faszinierende Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

FAQ zur Kathedrale von Palma

  • Wann sind die Dachterrassen geöffnet?

    Saison: April–November (wetterabhängig)

    Führung: 25 € (inkl. Eintritt, ab 9 Jahre), Dauer: 45 Min.

    Tickets: Nur vor Ort am Tag des Besuchs

    Gruppen: Max. 15 Personen

    Wichtig: Nicht barrierefrei – steile Treppen mit 217 Stufen!

  • Gibt es eine Kleiderordnung?

    Vorgaben:

    Schultern/Knie bedeckt (Schals am Eingang erhältlich)

    Keine Tanktops/Badekleidung

    Ausnahme: Kinder unter 6 Jahren

    Bei Messen: Strengere Regeln – Besucher müssen ggf. draußen warten.

  • Wann ist die beste Besuchszeit, um Menschenmassen zu vermeiden?

    Optimale Zeiten:

    Frühmorgens: Gleich nach Öffnung um 10 Uhr (besonders Juni–September)

    Spätnachmittags: 1–2 Stunden vor Schließung

    Zu vermeiden: Mittags (11–14 Uhr) und an Kreuzfahrttagen (meist Di/Mi)

    Tipp: Für das "Fenómeno del Ocho"-Lichtspektakel (Feb/Nov) kommen Sie vor 9:30 Uhr!

  • Ist die Kathedrale rollstuhlgerecht?

    Zugang:

    • Rampe am Seiteneingang (Portería de l’Almoina)

    Behindertentoilette bei der Sakristei

    Kostenlose Leihrollstühle (begrenzt verfügbar)

    Einschränkungen:

    • Kein Zugang zu Terrassen/Obergeschoss

    • Kopfsteinpflaster im Innenhof

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