Die schönsten Klöster auf Mallorca

Mallorca Kloster Porreres
Viele Klöster und religiöse Stätten auf Mallorca sind traumhaft gelegen.

Mallorca ist ja in in vielerlei Hinsicht ein Pilgerziel - und das liegt auch an den wunderschönen Klöstern der Insel. Es sind Orte der Einkehr, der Andacht und in manchen Fällen auch des Besucheransturms. Die Klöster auf Mallorca sind ein reiches Erbe - mehr als verteilen sich über die Insel, etwa 70 haben sich für Besucher geöffnet und gehören heute zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Baleareninsel. Von klassischen Ordensgemeinschaften und heiligen Pilgerstätten bis zu historischen Museen, modernen Hotels oder Wellnesseinrichtungen ist die Klosterlandschaft der Insel reich bestückt.

Neben alten Gemäuern, wertvollen Reliquien und nächtlicher Ruhe werden Klosterreisende in vielen Fällen auch mit einem atemberaubenden Ausblick über die Weiten der mallorquinischen Landschaft belohnt. Denn viele der Klöster liegen erhaben über oder tief eingebettet in der Abgeschiedenheit. Fast auf jedem Bergvorsprung und jeder Anhöhe liegt auf Mallorca ein religiöser Bezugspunkt. Denn dorthin zogen sich fromme Frauen und Männer nach der Rückeroberung (Reconquista) der Insel für Gebete und Buße zurück. Fast immer gingen dem Bau von Klöstern und Kirchen wundersame Ereignisse voraus. Sei es, weil Gebete erhört worden sind, sich der Himmel zur Sternstunde erhellte oder Statuen magische Kräfte entwickelten.

Die Klosterinsel

Mit der Entwicklung einer einzigartigen Klosterlandschaft hat sich Mallorca den Beinamen "Klosterinsel" erworben. Nirgendwo sonst existieren gemessen an Inselfläche und Einwohnerzahl mehr Klöster oder Einsiedeleien. Und die Mallorquiner pflegen eine respektvolle und dankbare Beziehung zu ihren Klöstern. Nicht nur zu Gottesdiensten. Vor allem an den Wochenenden und Feiertagen kann man hier und da beobachten, wie Familien mit großen Picknicktaschen zu den Klöstern aufbrechen, um im Schatten der alten Gemäuer den Tag zu verbringen.

Der Pilgermarsch

Ein besonderes Schauspiel ereignet sich jedes Jahr an einem Augustwochenende, wenn tausende Menschen zum nächtlichen Pilgermarsch von Palma zum Kloster Lluc aufbrechen, um der fast wundersamen Genesung eines mallorquinischen Kindes zu gedenken. Die Nachtwanderung "Lluc a peu" (Start gegen 23:00 Uhr) führt über 42 Kilometer durch die Inselmitte und ist seit mehr als 40 Jahren fester Bestandteil der mallorquinischen Kultur. Menschen aus aller Welt nehmen inzwischen daran teil.

Übernachtung im Kloster auf Mallorca

Eine Klosterreise nach Mallorca ist für viele Menschen mit der Übernachtung in einem der Klöster verbunden. Das ist seit einigen Jahren möglich - von der einfachen Klosterzelle bis zur Luxussuite sind in vielen Herbergen neue Räume entstanden. Bis weit in die 1990er Jahre hielten die meisten Einrichtungen ihre Pforten noch verschlossen. Mit dem Aufkommen des „sanften Tourismus“ aber kam auch auf Mallorca der Stein ins Rollen und immer mehr Klöster öffneten sich neuen Konzepten und damit auch dem Publikum. Hinzu kommt, dass immer weniger Menschen ein Leben im Kloster führen möchhte und viele Klöster mangels Nachwuchs aufgegeben werden mussten. 

Heute sind einige Klöster weltliche Orte mit religiöser Tradition, die nicht mehr von einem kirchlichen Träger bewirtschaftet werden. Die meisten Häuser sind trotz der oft exponierten Lage gut und leicht erreichbar, vielfach auch an den öffentlichen Nahverkehr angebunden. Für viele Besucher gehört zu einem richtigen Pilgerprogramm aber eine mühevolle Wanderung oder eine sportliche Radtour am Berg.

Um bei all den Kulturstätten nicht den Überblick zu verlieren und das perfekte Ziel für Sie zu finden, haben wir eine Übersicht mit den aus unserer Sicht fünf wichtigsten und schönsten Klöstern auf Mallorca für Sie erstellt. In diesen Herbergen können Sie auch übernachten. In der Karten finden Sie darüber hinaus weitere Einsiedeleien und wichtige Stätten, die Sie besuchen können.

Die 5 bedeutendsten Klöster auf Mallorca

1. Kloster Lluc - das spirituelle Zentrum

Mit seinem Fund in den Bergen der Tramuntana legte ein maurischer Hirtenjunge namens Lluc den Grundstein für den Bau des berühmtesten Klosters auf Mallorca. Den Überlieferungen nach war es eine schwarze Madonnen-Statue, die er zwischen den Steinen in einem Talkessel in der Gemeinde Escorca entdeckte, und die immer wieder an diesen Ort zurückkehrte. An jener Stelle wurde eine Kapelle gebaut, die zum Ausgangspunkt dieses religiösen Komplexes wurde. Mehrere Jahrzehnte dauerten die Arbeiten an der Kirche, zu der ein Mittelschiff, drei Kapellen, einem Tonnengewölbe und eine Kuppel gehören. Das spirituelle Zentrum Mallorcas liegt mehr als 500 Meter über dem Meeresspiegel und zieht jedes Jahr Millionen von Urlaubern in seinen Bann. Nicht allein Pilger. Auch Menschen ohne religiöse Bindung lassen sich von diesem Ort und seiner Geschichte begeistern.

Manche kommen vielleicht auch wegen des katalanischen Star-Architekten Gaudi, der sich im Kloster verewigte. Die aus dem Barock stammende Dekoration der Kirche wurde nach seinen Anregungen und Ideen fertiggestellt, woraufhin die Kirche 1914 vom Bischof eingeweiht worden ist. Zentrum der kirchlichen Meisterarbeit ist aber bis heute die schwarze, mit Edelsteinen besetzte Madonna, von denen es nur drei gibt. Viele fromme Menschen kommen, um sie einmal zu sehen, zu beten und die Wirkung dieses Ortes zu spüren. Zu den Besonderheiten gehört neben der prächtigen Ausstattung der Basilika auch ein Klostergarten mit Pflanzenlehrpfad.

Dass Lluc noch heute Ziel und Ausgangspunkt vieler Ausflüge ist, ist in der Geschichte des Wallfartsortes begründet. Das Kloster war immer eine Pilgerstätte und musste für Menschen aus verschiedenen Teilen der Insel erreichbar sein - so erklären sich die drei Hauptwege, die zum Kloster führen. Noch bis 2019 lebten Mönche im Kloster LLuc, es gibt eine Internatsschule, ein Museum und eine Kloster-Herberge. Zudem ist das Sanktuarium die Heimstatt des berühmten, 1532 gegründeten Chors "Blauets", der hier Konzerte und öffentliche Proben gibt. 

Übernachtung im Kloster Lluc: Das Kloster Lluc ist zugleich eine Herberge mit derzeit 81 Zimmern sowie 39 Apartments mit Küche. Alle Unterkünfte sind mit Bad, TV und Heizung ausgestattet, einige haben freien Blick auf die Tramuntana. Insbesondere in den Wandermonaten von Oktober bis März ist die Klosterherberge gut gebucht. Weitere Informationen auf www.lluc.net.

2. Kloster Santuari de Sant Salvador - die christliche Festung

Majestätisch und einer Festung gleich auf dem Puig de Salvador bei Felanitx gelegen, ist das gleichnamige Kloster ein Ort zum Ankommen, Staunen und Ausschau halten. Für manche gleicht das von den Aussichtsplattformen gewonnene Panorama über weite Teile der Insel einer Offenbarung. Ohne Zweifel ist Sant Salvador eine der schönsten und nach lluc auch wichtigsten Klosteranlagen Mallorcas. Wie auf einem Thron raggt sie auf dem 509n Meter hohen Berg in den Himmel. Auf dem höchsten Punkt wurde 1348 eine Kapelle errichtet. 1715 wurde dem großen Zuspruch des Ortes Rechnung getragen und eine Wallfartskirche gebaut. Bis 1992 war das Kloster Heimstatt von Mönchen. Seit ihrem Auszug ist das Kloster in privater Hand.

Das Innere der Kirche wird von einem barocken Hochaltar, einer Marienstatue und der Nachbildung des Abendmahls bestimmt, die Ausstattung wirkt insgesamt prunkvoll, aber nicht überladen. Welchen Stellenwert die Pilgerstätte bei Gläubigen bis heute hat, kann man unter anderem an den vielen Fotos sehen, die Menschen hier hinterlassen haben, um sich für eine Genesung oder eine positive Wendung ihres Lebens zu bedanken.

Schon die Anfahrt zum Kloster ist atemberaubend - vor allem für die vielen Radsportler, die sich am Berg ein Kräftemessen liefern. Auf fünf Kilometern schraubt sich die Straße um den Berg und wer es nach oben geschafft hat, wird von den eindrucksvollen Bauwerken in den Bann gezogen. Allen voran das imposante Monument Crist Rei, ein gigantisches Steinkreuz. Sant Salvador verfügt über eine Taverne und eine Herberge.

Übernachtung im Kloster Sant Salvador: In schlichten und gemütlichen Zimmern können Sie auch in Sant Salvador Urlaub im Kloster machen. Alle Zimmer sind komplett renoviert, einige davon verfügen über eine Terrasse. Weitere Informationen auf www.santsalvadorhotel.com.

3. Kloster Randader heilige Berg.

Auf dem höchsten und einzigen Berg der Inselmitte, dem Puig Randa mit 542m, lassen sich gleich drei Klosteranlagen besichtigen, in denen auch eine der bekanntesten Persönlichkeiten Mallorcas einst Zuflucht suchte. Der Mönch und Philosoph Ramon Llull zog sich hier, im Santuari de Nostra Senyora Cura, mehrere Jahre zurück und setzte damit den Grundstein für das heutige Museum, in dem man Leben und Wirken des Mallorquiners bewundern kann. 27 000 Seiten Text und mit diesen der Ursprung der katalanischen Sprache sollen hier entstanden sein.

Eines der Klöster wird noch heute von zurückgezogen lebenden Mönchen bewohnt und bleibt den Besuchern so verborgen. Auch mit den anderen zwei Anlagen und vor allem dem spektakulären Ausblick über die Ebene Mallorcas wird hier aber eine Menge geboten. Wer es sportlich wünscht, für den bietet sich auch hier eine wunderbare Gelegenheit für eine Wanderung oder Radtour. Ein Ausflug zum Kloster kann mit dem Besuch im Restaurant, welches in der ehemaligen Klosterbibliothek untergebracht ist, kombiniert werden. Auch hier wird neben einem spannenden Tagesausflug die Möglichkeit von Übernachtungen geboten.

Übernachtung im Kloster Santuari de Cura: Herzlich und komfortabel wurden die Zimmer und Apartments in der Cura eingerichtet. Die Herberge bietet auf Konferenz- und Tagungsraum und kommt damit auch für einen Firmenausflug auf Mallorca in Frage. Weitere Informationen auf www.santuaridecura.com

4. Kloster Puig de Maria - Ursprünglich.

Im Nordwesten Mallorcas bei Pollenca erhebt sich 330 Meter über dem Meeresspiegel das Heiligtum der Jungfrau Maria. Die Gründung des Kloster Mitte des 14. Jahrhunderts geht auf die verheerende Pestepedemie zurück, die den Tod zahlreicher Einwohner zur Folge hatte. Das Zeichen für den Klosterbau ging von einem wundersamen ereignis aus, das drei Laienschwestern hatten. Den Erzählungen nach folgten sie einem ungewöhnlichen Licht und fanden eine Marienstatue auf dem Berg, die sich trotz der Hilfe starker Männer nicht wegtragen lies. Damit war klar, dass an diesem Ort eine heilige Stätte entstehen muss. 1355 wurde die Kapelle fertiggestellt, 20 Jahre später wurde sie zum Kloster, das über die Jahrhunderte hinweg verschiedene Nonnen- und Mönchsorden beherbergte. Erst 1988 zogen die letzten Bewohner aus.

Beliebt ist das Kloster wegen seines Refektoriums, einem zutiefst ursprünglichen Raum, die Statue der Madonna sowie eine Krippendarstellung. In einer kleinen Ausstellung werden Münzen, Haushaltsgegenstände aus der Klosterküche und Werkzeuge ausgestellt. Von verschiedenen Ebenen aus dem Innenhof heraus genießen Besucher den Ausblick über Teile des Tramuntana-Gebirges und die nahe Bucht von Pollenca.

Übernachtung im Kloster Puig de Maria: Luxus darf man an diesem sehr ursprünglichen Ort nicht erwarten. Die Klosterzimmer sind spartanisch eingerichtet, was zu einer fast meditativen Atmosphäre und dem Gefühl des Eremitendaseins beiträgt. Doppel- und Einzelzimmer stehen zur Verfügung, dazu Gemeinschaftsräume wie Küche mit Kamin und Speisesaal. Reservierung unter Tel.: +34 / 971 18 41 32.

5. Ermita de BonanyPrächtig und romantisch.

Majestätisch präsentiert sich die Klosteranlage "Bonany" bei Petra in der Inselmitte, die wegen ihrer Erscheinung auch Catedral de las montañas genannt wird. Der Name „Bon any“ bedeutet „gutes Jahr“ und geht auf ein Wunder zurück. Weil eine Dürreperiode um 1609 die Ernte und Existenz bedrohte, pilgerten Einwohner der umliegenden Dörfer auf den Berg, um vor der Madonna der Ermita de Bonany für Regen zu beten. Mit Erfolg. Die Trockenheit endete und die Ernte glückte reich. Aus Dankbarkeit wurde auf dem Berg eine Kapelle errichtet und das barocke Gotteshaus in den folgenden Jahrhunderten stetig verändert und vergrößert. Weitere Gebäude kamen erst um 1900 dazu. So treffen Besucher heute auf verschiedene Baustile.

Bis heute kommen die Mallorquiner auf den Puig de Bonany, um für ein "Gutes Jahr" zu beten. Die Messe am Neujahrstag ist stets gut besucht. Beeindruckend ist der Ausblick, den Sie vom Berg auf die Bucht von Alcudia, den Tafelberg von Randa und Teile der Tramuntana erhalten. Wer sich von Petra aus auf den Weg macht, muss zu Fuß rund 4 Kilometer zurücklegen. Die Anfahrt ist auch mit dem Auto möglich - es gibt nur eine Zufahrtsstraße. 

Übernachtung im Kloster Bonany: Die Einsiedelei bietet schlichte Übernachtungsmöglichkeiten in 5 Klosterzellen und ist damit der richtige Ort für Menschen, die wirklich nach einer Auszeit im Kloster suchen. Neben den Zimmern gibt es Küche sowie ein Refektorium für die Gemeinschaft. Auf dem Hof existiert ein funktionstüchtiger Klosterbrunnen. Telefon: +34 971 82 65 68.

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