Schön im Norden von Mallorca
Ein Kontrastprogramm zu dem, was für die meisten Mallorca ausmacht, ist der Norden. Landschaftlich hebt sich der vielseitige Inselteil oberhalb von Inca deutlich von anderen Regionen ab. Der Norden ist ursprünglicher, etwas dezenter, eine Spur eigenwilliger und stellenweise rauer als das südliche Mallorca. Das hat vor allem mit den großartigen Impressionen der Sierra de Tramuntana zu tun, die sich hier zum Meer hinausstreckt und landschaftlich wie klimatisch besondere Effekte erzielt. Die undurchdringliche Bergwelt hat letztlich auch verhindert, dass der Tourismus den Norden ähnlich durchsetzt, wie es in den größeren Ferienorten mitunter der Fall ist. Nichtsdestotrotz liegen im Norden einige der beliebtesten Urlaubsorte auf Mallorca. Ob Alcúdia, Pollenca oder das Familienziel Can Picafort.
Wenn man drei Besonderheiten herausheben wollte, die den Norden Mallorcas charakterisieren, dann wären das eine reiche Geschichte, das Tramuntana-Hochgebirge, das vor allem im Nordwesten seine Trümpfe auspielt, und die überaus attraktive Doppelbucht um Alcúdia und Pollenca, die dem Norden und seinen Besuchern so viele Möglichkeiten schenkt. Auch kulturell hat sich die "Spitze" Mallorcas eine Vorreiterrolle erarbeitet. Allen voran Pollenca mit seinem Musikfestival, seinen vielen Galerien und Künsten, den Museen. Vor allem die Briten schätzen das Gediegene und nicht so laute im Norden.
Mallorca Norden - 4 Highlights
Tipp 1: Halbinsel Formentor
Tipp 2: Die Doppelbucht
Tipp 3: Höhlen von Campanet
Tipp 4: Alcudia
Mallorcas Norden - historisch bewandert
Der Tourismus konzentriert sich im Norden Mallorcas vorrangig auf die beiden Orte Pollensa und Alcúdia und noch mehr auf die den Altstädten vorgelagerten Hafenorte Port Pollensa sowie Port Alcúdia. Schon in der Geschichte war die Bucht von Alcúdia das Einfallstaor nach Mallorca - von hier aus eroberten beispielsweise die Römer das Eiland. Mit "Pollentia" gründeten sie 70 Jahre vor Christus die erste Hauptstadt Mallorcas, die dann aber leider den Vandalen zum Opfer fiel. Die Araber bauten die Stadt weiter nördlich wieder auf und nannten sie "Al-Qudya" (Hügel) - Alcúdia.
Die Altstädte von Pollensa und Alcúdia zeigen noch sehr gut den Baustil der römischen Geschichte, die den Norden Mallorcas als älteste Region der Insel auszeichnet. Allein in Pollensa stößt man mit der römischen Brücke und dem Kloster auf dem Puig de Pollensa noch auf reichlich Spuren aus der Vergangenheit. Dazu Herrenhäuser, verwinkelte Gassen, weiße Steinpfade mit Zypressen und andere entzückende Perspektiven.
365 Stufen zum Glück
Der Kalvarienberg in Pollensa ist mit seinen 365 Stufen, die die Tage des Jahres symbolisieren sollen, eine besondere Herausforderung. Wer es nach oben schafft, erreicht eine Wallfahrtskapelle und einen Ausblickspunkt mit Weitsicht über Pollensa hinaus. Wer genügend Puste und Konzentration hat, blickt vor seinem inneren Auge beim Aufstieg 365 Tage zurück und beim Abstieg 365 Tage voraus - das soll Glück bringen.
Vielleicht liegt es ein wenig an Agatha Christie, die sich in den 1930er Jahren in einem Stadthotel einquartierte, oder an Größen wie Winston Churchill, der im legendären Hotel Formentor nächtigte, dass sich der Norden im Allgemeinen zu einer britischen Urlaubs-Destination entwickelte. Vor allem Pollensa galt zudem lange als Stadt der Wohlhabenden und der Kreativen.
Alcúdia, so heißt es, sei die älteste Gemeinde Mallorcas. Die mittelalterliche Stadtmauer oder die Kirche Sant Jaume zeugen von einer bewegten und wohlhabenden Vergangenheit. Sogar ein ausgegrabenes Amphitheater hat der Ort neben reichlich Kultur und Geschichte zu bieten. Alcúdia ist ein kleines Schmuckstück, eine lebenswerte Stadt und beliebt bei Urlaubern. Der hübsch restaurierte Ortskern versteckt nicht nur liebenswerte Boutique-Hotels und charmante Restaurants, auch die Fußgängerzone mit ihren Cafés und Geschäften ist überaus reizvoll gestaltet. Trotz dieser vielen Pluspunkte wirkt Alcúdia nie völlig überrannt.
Das pralle Leben
Anders sieht es dann schon im modernen Puerto Pollensa aus, das mit Restaurants, Bars und Clubs am Meer deutlich mehr touristisch ausgerichtet ist. Was auch für Puerto Alcúdia gilt. In beiden Hafen-Orten haben Sie jede erdenkliche Möglichkeit, Urlaub und Freizeit auf, im und am Meer zu verbringen. Viele Bootsausflüge starten hier. Ob Fahrten mit dem Glasbodenboot, abenteuerliche Ausflüge mit Speedbooten und Motorbooten oder Panoaramtouren entlang der faszinierenden, felsigen Steinküsten. Hier passiert das, was die Landschaft des Nordens so irritierend schön macht: die Sierra de Tramuntana trifft auf das Mittelmeer. Daneben gelten besonders die Winde vor Pollensa als enorm segeltauglich.
Das Nebeneinander von mallorquinischer Geschichte und modernem Tourismus verdeutlicht sich im Norden Mallorcas vor allem in Can Picafort. Einst waren es wohlhabende Familien, die hier ihre Sommerresidenzen bauen ließen, und dem kleinen Fischerort etwas Mondänes gaben, inzwischen verfügt der Ort über die gesamte touristische Infrastruktur, inklusive zahlreicher Ferienhotels, Pensionen, Apartments. Besonders Familien schätzen den mehr als 1 Kilometer langen Sandstrand, der direkt anliegt und perfekte Bedingungen für Urlaub mit Kindern bietet.
Mallorca Norden - Abenteuer und Badeurlaub
Die Bucht von Alcudia
- Lange bevor die Badesaison auf Mallorca eingeläutet wird und sich die Strände mit Urlaubern füllen, sind im Inselnorden die Wanderer und Radfahrer unterwegs. Die Küste und das Bergland lassen sich von hier aus vielen interessanten Routen durchkreuzen.
- Zum Schnorcheln oder Tauchen ist die Nordküste ein absoluter Geheimtipp, denn die felsigen Formationen unter Wasser sorgen für reichlich Abwechslung und schöne Anblicke. Nicht zu vergessen die teilweise naturnahen Sandstrände. Besonders Son Serra de Marina sticht hier als wenig frequentierter Traumstrand, der auch für FKK-Freunde und Hundebesitzer ein attraktives Ziel ist, hervor.
- Das Abenteuer kommt im Norden von Mallorca bei allem Schick keinesfalls zu kurz. Bei Alcudia steht der berühmte Hidropark, ein Wasserpark mit 40.000m², Spielbereichen, Rutschen, Wellenbecken sowie Minigolf, Restaurants und Grillbereich. Der Park verspricht Spaß für alle Altersklassen und Abkühlung vor allem im Sommer.
- Genauso bunt aber weitaus trockener sind sie beim Paintball in Sa Pablo unterwegs: mit Grillplatz und Cafeteria ausgestattet bietet die Spielfläche vielerlei Hindernisse, natürlich oder künstlich. Schnappen Sie sich einen der Markierer und einige der bunten kleinen Farbkugeln und zeigen Sie in der Familie und mit Freunden, wer der beste Taktiker ist!
Mallorca Norden - 4 besondere Ausflugstipps
1. La Victoria - die kleine Halbinsel steht weitestgehend unter Naturschutz und ist vor allem ein Ausflugsziel für Wanderer, Bergsteiger und Individualtouristen, die hier wenig frequentierte Badebuchten entdecken, Kiefernwälder durchstreifen und an der steilen Felsküste den Blick schweifen lassen. Mit der Ermita de La Victoria befindet sich 140 Meter über dem Meer ein ehemaliges Kloster auf diesem beschaulichen Fleckchen Erde. Mit Mal Pas und Bonaire bekommen Sie hier auch zwei außerordentlich hübsche Villenorte zu sehen.
2. Cala de Sant Vicente - vier Buchten mit kristallklarem Wasser gehören zur Landschaft der Cala de Sant Vicenç (gut 5 Kilometer von Port Pollensa entfernt). Wenn Sie dort sind, können Sie auch die prähistorischen Höhlen von l'Alzineret besuchen, die um 1600 vor Christus (Bronzezeit) entstanden. Von den 40 Höhlen, die einmal bekannt waren, sind leider nur noch 7 übrig. Der Besuch ist kostenfrei. Die Höhlen sind über einen kleinen Aufstieg im Ort erreichbar.
3. Fonts Ufanes - Wenn es auf der Insel richtig regnet, kann es passieren, dass sich im Wald bei Campanet ein einmaliges Naturschauspiel zuträgt: und Wasser aus dem Boden quellt und einem Wildbach gleich zwischen Bäumen und Felsen fließt. Es handelt sich um ein hydrogeologisches Phänomen, welches eintritt, wenn der Grundwasserleiter unter der Finca Gabellí Petit überläuft. Spontan schießt dann das Wasser aus dem Boden. Die Fonts Ufanes sind seit einigen Jahren Naturdenkmal. 20 Minuten Fußweg braucht es vom Parkplatz an der Wallfahrtskirche Sant Miquel bis zu den Quellen, die mitten im Steineichenwald liegen.
4. S'Albufera - In der Umgebung sollte man unbedingt den Naturpark S' Albufera besuchen. Es ist das größte Feuchtgebiet der Balearen, mit einem beeindruckenden Dünengürtel und wunderbaren Naturerlebnissen für die gesamte Familie. Unbedingt ein Fernglas mitnehmen und zuschauen. Trotz der für die Balearen typischen Trockenheit steht dieses Gebiet die meiste Zeit des Jahres unter Wasser, was zu einer beeindruckenden Vielfalt von Flora und Fauna führt.
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